Ein Satz mit X – das war wohl nix

Der Ofen­trieb fiel dies­mal qua­si aus. Das war ein mit­tel­schwe­rer Reinfall.

Der zwei­te Aus­flug in die Welt von Respec­tus Panis – er war, nun ja, eine ziem­li­che Kata­stro­phe. Da muss man nicht drum her­um­re­den. Aber ich berich­te ja hier auch immer mal von Miss­erfol­gen. Nur so lernt man schließlich.

Mein Plan war, mit dem glei­chen Rezept[1]Who­le Grain Sourdough Rustic Coun­try Loaf wie hier, eine hefe­freie Lang­zeit­fer­men­ta­ti­on von etwa 30 Stun­den oder sogar mehr mit nur sehr wenig Anstell­gut hin­zu­krie­gen. Und das bei noch­mals erhöh­ter Hydrat­a­ti­on – in Rich­tung 100 Pro­zent. Das war sicher ehr­gei­zig, aber prin­zi­pi­ell machbar.

Nach 24 Stun­den. Das sah noch gut aus. Der Teig hat­te sein Volu­men locker verdoppelt.

Ent­stan­den ist sowas wie ein Brot. Aller­dings war der Ofen­trieb nur mäßig. Der Teig hat­te kaum Struk­tur, war extrem weich und schwer zu hand­ha­ben. Das Ent­ga­sen und For­men war nur was für Lieb­ha­ber heik­ler Auf­ga­ben. Der Ein­schnitt hat­te prak­tisch kei­ner­lei Wir­kung. Die Kru­me ist optisch okay, ist auch elas­tisch, nicht direkt klit­schig, aber sehr feucht.

Ja, man kann es essen. Aber es war bei wei­tem nicht das, was ich idea­ler­wei­se erwar­tet hät­te. Geschmack­lich fiel eine deut­lich merk­ba­re Säu­re auf, gera­de noch so akzep­ta­bel. Nicht annä­hernd der Hoch­ge­nuss, der es sein könn­te. Die typi­scher­wei­se zu erwar­ten­den kom­ple­xen Aro­men waren hin­ge­gen kaum merk­bar. Und für die macht man das ja eigentlich.

Mehr Schein als Sein. Die Krus­te sieht bes­ser aus, als sie ist.

Nee, das war nichts. Ich ver­mu­te, das meis­te wird als Sem­mel­brö­sel enden. Aber die brau­che ich ja auch dau­ernd. LOL.

Ich ver­mu­te, ich habe es mit dem Was­ser über­trie­ben. Es war mehr, als der Teig auf­neh­men konn­te. An der dies­mal ein­ge­setz­ten Kom­bi aus Ruch­mehl (85 Pro­zent) und VK-Rot­korn­wei­zen extra­fein (25 Pro­zent) lag es mei­nes Erach­tens sicher nicht. Und wohl auch nicht an den ins­ge­samt exakt 30 Stun­den Ruhe und Rei­fe – 12 RT+12 kalt +6 RT. Zumal bei der Lang­zeit­fer­men­ta­ti­on grund­sätz­lich noch deut­lich mehr geht.

Mein Coach aus Tokyo sagt: »Die Hydra­ti­on scheint mir OK zu sein. Ich den­ke, es ist eher über­fer­men­tiert. Anstell­gut ver­rin­gern oder län­ger gekühlt garen.«

So machen wir das. Denn so schnell gebe ich selbst­re­dend nicht auf. Es wird ganz sicher einen neu­en Ver­such geben – das Rezept hier böte sich an. Aber davor viel­leicht aus Moti­va­ti­ons­grün­den erst mal wie­der was von mei­nem bewähr­ten Back­zet­tel – mit Gelinggarantie. 😉

Das dürf­te der mit Abstand weichs­te Teig sein, den ich je ver­ar­bei­tet habe. Mehr ein Pud­ding. Das ist kurz vor dem Ein­schie­ßen auf­ge­nom­men worden.

Anmer­kun­gen

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