
Neulich bin ich ein Rezept angegangen, das schon längere Zeit auf meiner Liste unter »Mal testen« stand: das Lesachtaler Hausbrot. Oft hochgelobt und optisch sehr ansprechend – also hatte auch ich es an die Seite gelegt.
Aber ich muss sagen: Die Verkostung ließ mich nicht übermäßig beeindruckt zurück. Für meinen Geschmack etwas zu sehr auf der Roggenseite. Womit ich nicht sagen will, dass es ein schlechtes Brot wäre oder kein gutes Rezept. Sicher nicht, aber es trifft halt nicht meinen Geschmack.
Ich kann nicht mal sagen, was genau mich stört. Zumal ich ja beispielsweise das Oldenburger (Ostfriesisches Schwarzbrot) heiß und innig liebe – und das besteht ja ausschließlich aus Roggenschrot. Aber normalerweise mag ich ausgewogenere Aromen bei Mischbroten, wie sie sich etwa aus verschiedenen Vorteigen und Mehltypen oder aus Altbrotanteilen ergeben. Mag sein, es lag an dem dreistufig geführten Sauerteig.
So oder so, ich hatte das Originalrezept (nur) leicht verändert:
1. Zwei Laibe statt einem,
2. einen mit Schluss nach unten gebacken und oben eingeschnitten und …
3. den anderen mit Schluss nach oben gebacken.
4. Kein Brotgewürz (das mag hier niemand, nicht mal, wenn man den Schabzigerklee weglässt).
Wir sind nicht unbedingt Fans von so großen, runden Kluten. Daher habe ich mich für zwei »kleine« Brote entschieden. Das Brot mit dem Schluss nach oben zu backen, entspricht dem Originalrezept. Versuchsweise habe ich es bei einem Laib anders gemacht. Der kam etwas üppiger aus der Stückgare. Gerissen ist er aber dennoch trotz Einschneiden wie er wollte.

Ich bin ja in der glücklichen Lage, meine gewünschte Backzeit zu setzen und dann so zurückzurechnen, dass mein Nachtschlaf durch die dreistufige ST-Führung beim Lesachtaler nicht/kaum gestört wird. Früher war das für Bäcker – wie meinen Papa – anders. Aber dann hat jemand in der Getreideforschungsanstalt auf dem Schützenberg in meiner Heimatstadt die Detmolder Einstufenführung ausgetüftelt. Der Dank der Bäckergemeinde war ihm gewiss. Endlich mal durchschlafen. 😉