Ein wahrhaft biblischer Genuss

Soul­food at its best.

Es gibt ein paar Gerich­te, bei denen man nicht lan­ge dis­ku­tie­ren muss, ob sie auf den Spei­se­zet­tel kom­men oder nicht. Mujad­dara ist eines davon. Alle lie­ben es. Es ist eigent­lich sehr ein­fach, zumin­dest in der fleisch­lo­sen Vari­an­te, aber ein biss­chen Zeit soll­te man schon ein­pla­nen. Es lohnt sich.

Zum Mah­len mei­ner Gewür­ze ver­wen­de ich eine alte Kaffeemühle.

Schon wenn die Gewür­ze gemah­len wer­den, duf­tet die Küche wie der Ori­ent. Spä­ter tan­zen sich die Geschmacks­ner­ven in Trance. Versprochen.

Lin­sen­reis mit Zwie­beln – das ist die eben­so schlich­te wie zutref­fen­de Beschrei­bung. Das Mahl ist sicher uralt. Gut mög­lich, dass es das Lin­sen­ge­richt aus der Bibel war, für das Esau sein Erst­ge­burts­recht ver­kauf­te. Nach­zu­voll­zie­hen wäre es. 😉

Die Hähn­chen­tei­le wer­den frit­tiert. Hin­ten die fer­ti­gen Röstzwiebeln.

Es gibt sicher mehr Rezep­te als Kame­le im Nahen Osten. Ich ver­wen­de seit lan­gem die­ses und sehe kei­nen Grund, dar­an etwas zu ändern.

Zuta­ten (für 4 Personen)

  • 150 g grü­ne Linsen
  • 125 g Bas­ma­ti Reis
  • 2–3 gro­ße Zwiebeln
  • 2,5 EL Mehl gemischt mit einem hal­ben TL Salz
  • 1 TL Kreuzkümmelsamen
  • 1 grü­ne Kar­da­mom­kap­sel – nur die Samen daraus
  • 2 EL Öl
  • 1 Lor­beer­blatt
  • 1 TL Kori­an­der gemahlen
  • 1 TL Zimt gemahlen
  • ½ TL Piment gemahlen
  • 1 TL Kur­ku­ma gemahlen
  • 34 Tl Salz
  • 1 TL Zucker
  • 200 g Joghurt
  • 2–3 Knob­lauch­ze­hen
  • 1–2 TL Zitronensaft
  • S+P
  • 400 ml Öl zum Frittieren

In der Fest­tags­va­ri­an­te gibt es frit­tier­tes Hähn­chen­fleisch dazu – Innen­fi­lets oder Zuschnit­te aus Häh­nen­brust. So bei uns auch heute.

Zube­rei­tung

  1. Lin­sen in einem Sieb gut durch­spü­len, in einen klei­nen Topf geben, mit reich­lich Was­ser bede­cken und alles auf­ko­chen las­sen. Hit­ze redu­zie­ren und die Lin­sen ca. 12–15 Minu­ten lei­se köcheln lassen.
  2. Den Reis in eine Schüs­sel mit kal­tem Was­ser geben. Mit den Hän­den den Reis spü­len. Das trü­be Was­ser abgie­ßen und den Vor­gang min­des­tens ein­mal wie­der­ho­len, bis das Was­ser klar ist. Reis im Sieb abtrop­fen las­sen. Ger­ne auch noch 20 Minu­ten in kal­tem Was­ser ein­wei­chen, dann abtrop­fen lassen.
  3. Grü­ne Kar­da­mom­kap­seln zer­drü­cken und die Saa­ten her­aus­ho­len. Die­se zusam­men mit den ande­ren fes­ten Gewürz­be­stand­tei­len bis auf den Lor­beer mah­len. Gewür­ze inklu­si­ve Salz und Zucker vermischen.
  4. Zwie­beln schä­len, auf der Man­do­li­ne in fei­ne Schei­ben hobeln. Zwie­bel­schei­ben auf einen gro­ßen Tel­ler geben und mit 2,5 EL Mehl sowie Salz bestäu­ben und alles durchmischen.
  5. Alle Gewür­ze samt Lor­beer­blatt sehr kurz (!) im Topf mit dem Öl anrös­ten, dann den abge­tropf­ten Reis und die Lin­sen und 350 ml Was­ser zuge­ben. Gut vermischen. 
  6. Alles kurz auf­ko­chen las­sen, dann die Hit­ze redu­zie­ren und ohne Deckel ca. 13 bis 15 Minu­ten ganz leicht köcheln las­sen. Bei Bedarf einen Schuss Was­ser zuge­ben, falls die­ses zu schnell ver­duns­tet. Immer wie­der mal umrühren.
  7. Der­weil Pflan­zen­öl in eine tie­fe Pfan­ne oder einen mit­tel­gro­ßen Topf geben, bis die­ses ca. 2–3 cm tief steht. Öl auf 170 bis 180 Grad erhit­zen. Dar­in die mehlier­ten Zwie­beln in zwei bis drei Par­tien gold­braun bra­ten und zum Abtrop­fen auf einen mit Küchen­pa­pier aus­ge­leg­ten Tel­ler geben.
  8. Gege­be­nen­falls auch das panier­te Fleisch frit­tie­ren und eben­falls auf einem Tel­ler abtrop­fen lassen. 
  9. Sobald die 15 Minu­ten um sind und das Was­ser ver­duns­tet ist, den Lin­sen­reis vom Herd nehmen. 
  10. Das Mujad­dara mit der Joghurt­sauce und den Röst­zwie­beln servieren.

Tipp: Auf gar kei­nen Fall auf die selbst­ge­mach­ten Röst­zwie­beln ver­zich­ten. Sie sind die heim­li­chen Haupt­ak­teu­re. Neben den Gewür­zen, ver­steht sich.

Sieht aus wie ein Schwein­chen, oder? Ist aber Huhn. 🙂

Schreibe einen Kommentar