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Am vorigen Backtag hatte ich mal Lust auf was ganz Neues. Und da ich kurz zuvor über eine Brotspezialität aus dem Raum Hannover gestolpert war, kam das Gersterbrot auf den Zettel.[1]Mit Gerste hat der Name nichts zu tun.
Zunächst hatte ich noch Bedenken, da es einiges an Vorarbeit erfordert und auch in der Herstellung nicht wenig Arbeit macht, aber letztlich hielt es sich im Rahmen.
Es war eine gelungene Première. Das Gersterbrot kommt auf jeden Fall weit oben auf meine Liste. Es macht natürlich deutlich mehr Arbeit als etwa ein Paderborner, dafür spielt es geschmacklich aber auch in einer anderen Liga. Da machen sich die Vorteige samt Brühstück aus geröstetem Altbrot sehr positiv bemerkbar.
Selbst die beste Ehefrau von allen war voll des Lobes über den Neuzugang auf der Backliste. »Das kannste ruhig öfter machen«, hieß es.

Manche meinen, das Brot gehöre stets im Kasten gebacken. Jein. Jemand, der das Brot seit Kindertagen schätzt, hat mir gesagt, die freigeschobene Version gebe es sehr wohl. Sie heiße dann Korbgerster.
Da die Frage irgendwo auftauchte: Es muss sicher nicht unbedingt Roggen-Anstellgut sein für die Streiche. Ich habe eine Mischung aus Roggen und Weizen verwendet, da das halt meine Reste waren und ich sie immer so weiterverwerte. Das ging tadellos.
Ich habe natürlich auch gleich gesehen, dass die Menge der Streiche im Rezept sehr üppig ist und nicht alles gebraucht wird. Daher habe ich das 1:1‑Gemisch im Kühlschrank aufbewahrt und vor der Verwendung nicht nochmals verrührt, sondern das Dünne fast komplett abgeschüttet. Der Rest ließ sich dann sehr gut verstreichen.
Ob es nun genug gegerstert war, weiß ich nicht. Mit dem kleinen Brenner für Crême brulée ist das Abflämmen etwas mühsam und zeitraubend. Nächstes Mal hole ich den Brutalo-Brenner aus dem Schuppen. 🙂
Anmerkungen
↑1 | Mit Gerste hat der Name nichts zu tun. |
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