
Ich mag bewährte Brotrezepte. Aber ich mag es auch, was Neues auszuprobieren. Wobei, strenggenommen, das Ausprobieren ja meist schon jemand anderes übernommen hat.
Und welches Brot drankommt, ob nun schon erprobt oder nicht, richtet sich bei mir auch nicht nur nach Geschmack und Laune. Da geht es um ganz profane Fragen wie: Welches Mehl muss mal langsam weg? Oder: Welche Reste lassen sich wie sinnvoll verwerten?
Heute habe ich zwei Laibe eines sehr einfachen Brotes gebacken – ein Vollkornmischbrot nach Franz Josef Steffen.[1]Ich habe versucht, die drei Steffen-Bücher antiquarisch zu beschaffen. Keine Chance … Das Rezept stammt wieder mal von Lutz. Ich habe die Mengen verdoppelt und hier und da etwas verändert.
Eine Variation musste ich machen, da ich entgegen meiner Annahme kein Weizenvollkornmehl mehr hatte. Man sollte sich halt vorher vergewissern. Aber: Ich hatte noch Weizenruchmehl 1600 da. Das ist zwar genaugenommen nicht Vollkorn, aber nah dran, sollte es auch tun und tat es auch sehr gut.
Da ich zuvor gelesen hatte, dass manche einen viel zu festen Sauerteig erhielten, habe ich mit gut zehn Prozent mehr Wasser gerechnet. War gut so. Neun Gramm Salz pro Laib erschienen mir auch etwas knapp. Ich habe mit jeweils zehn Gramm gearbeitet. Passt.
Nicht zuletzt habe ich nolens volens die Anbacktemperatur auf 250 Grad gesenkt, da mein Miele im Klimagaren-Modus (Schwaden) nicht mehr hergibt. Das reicht aber auch dicke. Und ich habe die Backzeit auf 45 Minuten verkürzt, da mir der Klopftest sagte: Das reicht.
Entstanden sind zwei hübsche Brote mit ordentlicher, aber nicht brutaler Kruste. Die Krume ist feinporig, elastisch – perfekt geradezu. Der Geschmack ist super – aromatisch, rustikal, aber mild. Tatsächlich ein wunderbares Alltagsbrot.
Immer wieder gern. Kommt auf die Liste.
Anmerkungen
↑1 | Ich habe versucht, die drei Steffen-Bücher antiquarisch zu beschaffen. Keine Chance … |
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