Das neueste Thema auf der Liste meiner DIY-Aktivitäten ist das Käsemachen.
Begonnen habe ich mit einem italienischen Kuhmilchkäse, auf den ich eher zufällig gestoßen bin: Stracchino. Das ist ein Weichkäse, der hierzulande kaum bekannt ist. Sehr einfach eigentlich, sehr mild, sehr lecker.









Wenn er nur kurz reift, ist er auch als Crescenca bekannt. Beide Namen werden synonym gebraucht. Ist aber strenggenommen nicht richtig.
Wer schon mal das Vergnügen hatte, das ligurische Streetfood »Focaccia di Recco col Formaggio« zu genießen – auch bekannt als »Focaccia di Recco«, hat den Käse bereits kennengelernt. Das ist eine Art Pizza, deren einziger Belag der Stracchino ist. Der Name leitet sich übrigens von »stracco« ab. Das bedeutet »müde«, »lahm«, »abgehetzt« und bezieht sich auf den Zustand der Kühe nach dem Almabtrieb.
Da ich keine Käseform hatte, begann für mich das Käsemachen mit gefühlt 1.000 Bohrungen mit der Standbohrmaschine in eine Aufschnitt-Kunststoff-Box. Eine Arbeit für einen, der Vater und Mutter erschlagen hat – wie man hier so sagt.
Das funktioniert sehr gut. Zumal ich in den Prozess noch eine schon vorhandene Salatschleuder und eine alte Mullwindel einbezogen habe. Nicht als Schleuder im eigentlichen Sinn, aber als Sieb.
Die Herstellung ist recht simpel. Mehr als Milch, Sahne, Joghurt, Salz und Lab(-ersatz) braucht es nicht. Und etwas Zeit.

Inzwischen darf der Stracchino auf meinem Frühstückstisch nicht mehr fehlen. Ich mag ihn besonders gerne auf selbstgebackenem (Vollkorn-)Brot, gerne auch mit etwas gewürfeltem Paprika. Himmlisch.
Die ligurische Focaccia steht noch aus, soll aber morgen zelebriert werden. Kann’s kaum erwarten.
Es fällt recht viel Molke an. Aber das macht nichts. Sie schmeckt als Molketrunk sehr gut – gerne, wie ich es mag, gemischt 1:1 mit Blutorangensaft. Bringt den Darm auf Trab. Insgesamt sehr gesund. Und lecker.
Aber man könnte auch noch Ricotta aus der Molke machen. Das muss und werde ich noch ausprobieren.
So oder so ist das Käsemachen ein großer, lohnender Spaß.