
Ganz ehrlich: Mit Brötchen hatte ich bisher kein Glück. Geschmacklich eigentlich immer gut, aber zu klein, zu fest, ein wenig klitschig, zu hart …
Aber heute war ich das erste Mal wirklich zufrieden. Und das ist besonders toll, weil es das am wenigsten aufwändige Rezept ist, das ich je getestet habe. Ich kann die Kartoffelbrötchen zur Nachahmung empfehlen.
An das Originalrezept habe ich mich weitestgehend gehalten. Wie andere auch bin ich mit 45 g Wasser nicht ausgekommen, aber das war nicht dramatisch. Letztendlich habe ich um die 150 g zugegeben. Als mir das beim Kneten zu weich erschien, habe ich wieder in geringen Mengen Roggenvollkornmehl zugegeben, bis es nach meinem Eindruck passte.
Reduziert habe ich die Gabe von Trockenhefe auf 1 Gramm. Dafür habe ich spontan 15 Gramm von meinem Roggen-Anstellgut hinzugegeben. Es fühlte sich einfach richtig an.
Das war eine gute Entscheidung. Zwar entwickelte der Teig auch im Kühlschrank in eine in diesem Umfang nicht erwartete Aktivität – wie sich am Morgen zeigte. Aber das war schon okay so.
Der Ofentrieb war top. Die eingeschnittenen Teiglinge gingen ab wie Schmitz’ Katze. Ich habe aus der Menge Teig neun Brötchen unterschiedlicher Größe geformt. Nächstes Mal würde ich es bei sechs belassen und die dafür etwas größer machen.

Geschmacklich waren die Brötchen eine kleine Offenbarung. Rustikal, aber nicht so plump wie vieles andere, wo »Vollkorn« draufsteht. Eher fein, wozu der Anteil Weizenmehl beitragen dürfte. Und der Sauerteig leistete ein ebenfalls seinen Beitrag zu dem reichhaltigen Aroma.
Die Kruste war au point. Wirklich, wirklich lecker.
Ich habe ein paar mit Käse und Kochschinken vernichtet. Die beste Ehefrau von allen hat sie mit Salat, Gurke, Schinken und Remoulade gegessen und war auch sehr angetan.
Endlich mal ein Erfolg an der Brötchenfront! 😉